Julie Hayward und der öffentliche Raum
Katharina Blaas-Pratscher
Julie Hayward ist Objektkünstlerin, Zeichnerin und Fotografin. Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich auch mit Projekten im öffentlichen Raum und bedient sich in ihrer künstlerischen Herangehensweise hierzu unterschiedlichster Medien. Es entstehen keine autonomen Skulpturen, sondern jede ihrer Arbeiten ist Resultat einer intensiven Auseinandersetzung mit den Inhalten der gestellten Aufgabe, der Architektur, dem konkreten Ort und dessen Funktion. Dabei ist ihre Vorliebe für Textarbeiten und sinnliche Aspekte der Sprache unübersehbar, nicht zuletzt bei der Fassadengestaltung der Volksschule Krenglbach, die von Schrift geprägt ist. Mit dem Gedicht von Ernst Jandl „ich atme innerlich aber die nasenlöcher habe ich außen“ gibt sie der Schule einen Leitsatz, der zum integralen Bestandteil der Architektur wird. Die Arbeit ist ein Denkanstoß für die Kinder, die in der Volksschule zu schreiben und zu lesen beginnen.
Bei der Mittelschule Pfeilgasse in Wien richtet sich Hayward mit dem Sprichwort „Don’t try to be an apple if you are a banana, you will always be a second rate apple“ nicht nur an die SchülerInnen, sondern auch an die PassantInnen. Das Zitat wölbt sich förmlich aus der Fassade heraus, Schriftzug und Mauer werden zum Objekt vereint.
„Abtauchen“ und „auftauchen“ sind die mehrdeutigen Begriffe, mit denen die Künstlerin die Ein- und Ausgänge der Unterführung Löwengasse am Wiener Donaukanal kennzeichnet. Durch die Passage werden die FußgängerInnen auch zu einem großformatigen Leuchtbild geleitet, das wie eine mystische Unterwasserlandschaft anmutet.
Den Wettbewerb für die Neugestaltung der Bahnunterführung in Kreuttal gewann Julie Hayward mit einem Entwurf, der gleichzeitig eine Vereinfachung des bestehenden Leitsystems sowie eine Wegführung mit skulpturalem Charakter vorsieht. Die Künstlerin schlug vor, die Unterführung durch zwei unterschiedlich gebogene Betonmauern optisch zu erweitern, um die AutofahrerInnen gleichsam auf- bzw einzufangen. Die Mauern sollen „an Arme oder Zungen erinnern, ziehen hinein, nehmen auf“, so Hayward, die den Entwurf Willkommen in Kreuttal nannte. Mauern und Tunnel, in einer Tagesleuchtfarbe gestrichen, wären so zu einer eigenständigen Skulptur zusammengewachsen.
Der Entwurf I’ll be you mirror reflect what you are ... für die Fassade des Bundesgymnasiums in Wiener Neustadt unterstreicht die Relevanz des Ortes und seiner Umgebung: Unzählige kleine runde Spiegel bedecken die Fassade, sie bewegen sich und reflektieren Licht und Himmel.
Die Qualität der Arbeiten von Julie Hayward liegt in der intelligenten Verbindung von inhaltlichen und formalen Kriterien, wie an der Brunnenskulptur Cyclass bei der Landwirtschaftsschule Kleßheim abzulesen ist. Über die ästhetische Bedeutung hinaus untersucht sie das Thema „Wasser“ aus historischer und heutiger Sicht. Cyclass symbolisiert als Kunstwerk die dabei gewonnenen Erkenntnisse der Kultivierung von Natur.
Hayward begreift den Raum als soziales, kommunikatives Gefüge in Verbindung von Außen und Innen, von Privatem und Öffentlichem. Sie sammelt als Forscherin Fakten, die der Konstruktion von neuen Bedeutungen dienen. Vor allem interessiert sie sich für gesellschaftliche Zusammenhänge und setzt präzise, identitätsstiftende, lehrreiche und auch heitere Zeichen in den öffentlichen Raum.
Julie Hayward ist Objektkünstlerin, Zeichnerin und Fotografin. Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich auch mit Projekten im öffentlichen Raum und bedient sich in ihrer künstlerischen Herangehensweise hierzu unterschiedlichster Medien. Es entstehen keine autonomen Skulpturen, sondern jede ihrer Arbeiten ist Resultat einer intensiven Auseinandersetzung mit den Inhalten der gestellten Aufgabe, der Architektur, dem konkreten Ort und dessen Funktion. Dabei ist ihre Vorliebe für Textarbeiten und sinnliche Aspekte der Sprache unübersehbar, nicht zuletzt bei der Fassadengestaltung der Volksschule Krenglbach, die von Schrift geprägt ist. Mit dem Gedicht von Ernst Jandl „ich atme innerlich aber die nasenlöcher habe ich außen“ gibt sie der Schule einen Leitsatz, der zum integralen Bestandteil der Architektur wird. Die Arbeit ist ein Denkanstoß für die Kinder, die in der Volksschule zu schreiben und zu lesen beginnen.
Bei der Mittelschule Pfeilgasse in Wien richtet sich Hayward mit dem Sprichwort „Don’t try to be an apple if you are a banana, you will always be a second rate apple“ nicht nur an die SchülerInnen, sondern auch an die PassantInnen. Das Zitat wölbt sich förmlich aus der Fassade heraus, Schriftzug und Mauer werden zum Objekt vereint.
„Abtauchen“ und „auftauchen“ sind die mehrdeutigen Begriffe, mit denen die Künstlerin die Ein- und Ausgänge der Unterführung Löwengasse am Wiener Donaukanal kennzeichnet. Durch die Passage werden die FußgängerInnen auch zu einem großformatigen Leuchtbild geleitet, das wie eine mystische Unterwasserlandschaft anmutet.
Den Wettbewerb für die Neugestaltung der Bahnunterführung in Kreuttal gewann Julie Hayward mit einem Entwurf, der gleichzeitig eine Vereinfachung des bestehenden Leitsystems sowie eine Wegführung mit skulpturalem Charakter vorsieht. Die Künstlerin schlug vor, die Unterführung durch zwei unterschiedlich gebogene Betonmauern optisch zu erweitern, um die AutofahrerInnen gleichsam auf- bzw einzufangen. Die Mauern sollen „an Arme oder Zungen erinnern, ziehen hinein, nehmen auf“, so Hayward, die den Entwurf Willkommen in Kreuttal nannte. Mauern und Tunnel, in einer Tagesleuchtfarbe gestrichen, wären so zu einer eigenständigen Skulptur zusammengewachsen.
Der Entwurf I’ll be you mirror reflect what you are ... für die Fassade des Bundesgymnasiums in Wiener Neustadt unterstreicht die Relevanz des Ortes und seiner Umgebung: Unzählige kleine runde Spiegel bedecken die Fassade, sie bewegen sich und reflektieren Licht und Himmel.
Die Qualität der Arbeiten von Julie Hayward liegt in der intelligenten Verbindung von inhaltlichen und formalen Kriterien, wie an der Brunnenskulptur Cyclass bei der Landwirtschaftsschule Kleßheim abzulesen ist. Über die ästhetische Bedeutung hinaus untersucht sie das Thema „Wasser“ aus historischer und heutiger Sicht. Cyclass symbolisiert als Kunstwerk die dabei gewonnenen Erkenntnisse der Kultivierung von Natur.
Hayward begreift den Raum als soziales, kommunikatives Gefüge in Verbindung von Außen und Innen, von Privatem und Öffentlichem. Sie sammelt als Forscherin Fakten, die der Konstruktion von neuen Bedeutungen dienen. Vor allem interessiert sie sich für gesellschaftliche Zusammenhänge und setzt präzise, identitätsstiftende, lehrreiche und auch heitere Zeichen in den öffentlichen Raum.