Julie Hayward, Himmel auf Erden
Margareta Sandhofer

„Himmel auf Erden“ ist der poetische Titel eines Kunst-am-Bau-Projekts von Julie Hayward, der auch die Geschichte des betreffenden Gebäudekomplexes prägt.
Anstatt den Sieg 1871 über die Truppen Napoleon III. mit einem Feuerwerk zu feiern, wurde von der Stadt München ein Waisenhaus gegründet – um den Himmel für die Kinder auf die Erde zu holen. Der nun als Schule genutzte Bau wurde in unmittelbarer Nähe mit einer neu errichteten Grundschule und darin befindlicher, gemeinsam zu nutzender Mensa ergänzt. Als zentraler Eingangsbereich dient ein dreigeschossiges Atrium, dessem Fußboden Julie Hayward mit dem Abbild des Sternenhimmels in Terrazzotechnik künstlerische Form und komplexen Gehalt gab. Den Eintretenden begegnet ein abstraktes Erscheinungsbild, das an Hüpf- und Springspiele erinnert. Aus der Perspektive der oberen Geschosse erschließen sich die Sternbilder, die sich über den gesamten Boden erstrecken und den Blick auf die Gestirne offenbaren, wie sie aus Münchner Perspektive über den Jahresverlauf zu sehen sind. Das künstlerische Projekt setzt sich in einem Folder und der Edition zweier Kartenspiele fort, in welchen Hayward anhand der Motive der Sternbilder Wissenschaft und antike Mythen verwoben hat und spielerisch zu weiterem Interesse anregt.

Julie Hayward, Himmel auf Erden, 2019, 3-zügige Grundschule, Hochstraße 31, München

Himmel auf Erden, 2019
Kunst im öffentlichen Raum, 3-zügige Grundschule, Hochstraße 29, München DE
Architektur: BOF-Architekten
Auftraggeber: QUIVID, in Kooperation mit dem Hochbaureferat, München DE
Geladener Wettbewerb, Fertigstellung 2019


Text Julie Hayward, Himmel auf Erden von Margareta Sandhofer